Bei der Neuvermietung unzulässig hingelangt
Jährliche Mieterhöhung belastet die Mieterin
Weil ihr Vermieter gegen die Mietpreisbremse verstoßen hat, muss er Monika P. 7.500 Euro zurückzahlen, und die Miete um rund ein Drittel senken.

Monika P. sparte dank des Mietervereins viel Geld. Foto/Montage: Greulich/Scheerer
7.500 Euro gespart
Jedes Jahr im Frühjahr musste Monika P. zittern, wenn Post von der Wohnungsverwaltung im Briefkasten lag. Die jährliche Mieterhöhung wurde für die Barmbekerin zu einer zunehmenden Belastung. Der Grund ist die im Mietvertrag vereinbarte Indexmiete, die an die jährliche Inflation gekoppelt ist. Und da die Lebenshaltungskosten zuletzt stark angestiegen sind, wurde es für die Mieterin jedes Mal richtig teuer. „Weil ich im Mieterverein bin, sagte ich mir: Das lässt du jetzt mal überprüfen“, erinnert sich Monika P., die von sich sagt, dass sie bei solchen Dingen dann auch ganz hartnäckig sein könne. Was dann passierte, übertraf alle Erwartungen, schildert sie ihre Erfolgsgeschichte.
Die Überprüfung durch die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte des Mietervereins ergab in ihrem Fall: Die Erhöhung der Indexmiete war zwar nicht zu beanstanden, aber die Miete, die P. beim Einzug in die Wohnung Ende 2020 zahlen musste, viel zu hoch angesetzt. Ihr Vermieter hatte die in Hamburg seit zehn Jahren geltende Mietpreisbremse schlicht ignoriert und bei der Neuvermietung kräftig hingelangt. Der Preis lag mehr als zehn Prozent über der üblichen Vergleichsmiete, denn laut dem Mietenspiegel wohnt Monika P. in einer normalen Wohnlage.
Der Brief, mit dem Mieterverein dann gegenüber dem Vermieter die überhöhte Miete rügte, zeigte dann auch rasch Wirkung. Weil der Verstoß gegen die Mietpreisbremse innerhalb von 30 Monaten nach Beginn des Mietverhältnisses gerügt wurde, konnte die Mieterin die gesamte seit Vertragsbeginn fällig gewordene, zu viel gezahlte Miete zurückverlangen: Mehr als 7.500 Euro kamen für Monika P. zusammen, ohne dass sie dafür vor Gericht ziehen musste. „Damit hätte ich nie gerechnet. Das war toll“, sagt sie. Der unerwartete Geldsegen ermöglichte ihr sogar, früher in Rente zu gehen als sie ursprünglich geplant hatte. „Das hätte ich nicht machen können, wenn die Mieter weiterhin so stark gestiegen wäre.“ Hätte sich Monika P. nicht gewehrt, würde ihre Warmmiete mittlerweile bei 1.000 Euro liegen. Eine Summe, die für sie nur schwer zu stemmen wäre.
Bleibt die Indexmiete, deren Auswirkungen Monika P. allerdings jetzt nicht mehr so stark wie vor zwei Jahren spürt. „Kurioserweise ist meine jetzige Miete immer noch niedriger als zum Zeitpunkt meines Einzugs“, sagt sie. Um für die Zukunft schon etwas ansparen zu können, hat sie deshalb einen Minijob im Büro eines Sportvereins in der Nachbarschaft angenommen. Sie hofft, dass die Inflation die Miete nicht wieder so weit nach oben treibt.
In ihrer hellen Zweizimmer Wohnung mit schönem Holzfußoden fühlte sich die aktive Frau von Anfang an wohl. „Ruhig und verkehrsgünstig gelegen. Der Stadtpark in der Nähe. Für mich perfekt“, berichtet die aktive Frau, die oft Spaziergänge in Richtung Stadtparksee unternimmt. Auch mit der Verwaltung, die der Vermieter beauftragt hat, gab es ansonsten noch niemals Stress. „Die kümmern sich, die Küche und das Badezimmer wurden bei meinem Einzug komplett neu gemacht. Auch neue Heizkörper wurden eingebaut.“ Es sei eine Wohnung mit normalem Standard, für die sie mit rund 650 Euro Warmmiete für etwas mehr als 50 Quadratmeter nun endlich einen normalen Preis bezahle. In diesen vier Wänden möchte sie alt werden und bleiben, „solange ich hier die Treppen raufkomme“, verrät sie.
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