Hamburg baut zu wenige Wohnungen
Die Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau für 2023, die das Statistikamt Nord heute veröffentlicht hat, sind alarmierend. Der Bedarf in der Hansestadt wird damit bei weitem nicht gedeckt.
Der Wohnungsbau in Hamburg ist ins Stocken geraten. Die heute vom Statistikamt Nord veröffentlichte Zahl der in Hamburg fertiggestellten Wohnungen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Insgesamt sind 2023 mit 5.999 Wohnungen 35 Prozent weniger Neubauten als im Jahr 2022 (9.234) fertiggestellt worden.
„In Anbetracht des Bedarfs den wir haben, des natürlichen Abgangs von Wohnungen durch Abbruch und des massiven Drucks auf den Wohnungsmarkt durch Zuzug, ist das nicht akzeptabel“, kritisiert Marielle Eifler, stellvertretende Vorsitzende des Mietervereins zu Hamburg. Sie befürchtet außerdem, dass sich die Lage weiter verschlechtern wird. „Alle Zahlen weisen darauf hin, dass sich in Zukunft die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen pro Jahr noch weiter reduzieren wird.“
So war die Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2023 stark im Vergleich zum Vorjahr auf 5.257 Wohnungen gesunken (2022: 9.199 Wohnungen).
Damit spitzt sich die Situation auf dem Hamburger Wohnungsmarkt weiter zu. Über 12.000 Personen, die als vordringlich wohnungssuchend registriert sind, 50.000 Menschen, die als Familien in beengten Verhältnissen leben, Geflüchtete, die in Zelten und Hallen untergebracht werden müssen, sprechen für sich. „5.999 fertiggestellte Wohnungen sind vor diesem Hintergrund einfach nicht genug“, sagt Eifler. “Der damit erreichte niedrigste Wert seit 2012 ist höchst alarmierend!“, so Eifler.
„Wenn sich der Wohnungsbau nicht kurzfristig erholt, werden die Folgen für alle Hamburgerinnen und Hamburger dramatisch sein“, fürchtet Eifler. „Eine nachhaltige Wohnraumversorgung ist zur Erhaltung des sozialen Friedens in unserer Gesellschaft unerlässlich.“
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