Mümmelmannsberg: Wärmeversorger verweigert Korrektur überzogener Heizkostenabrechnungen
Kein Einzelfall – Mieterverein fordert hamburgweit Widersprüche von allen Vermieter:innen.
Der Energieversorger GETEC zeigt weiterhin keine Bereitschaft, sich mit der städtischen Wohnungsgesellschaft SAGA über die extrem hohen Nachforderungen aus den Heizkostenabrechnungen für das Abrechnungsjahr 2022 zu einigen. Die SAGA hat im Namen von 4.700 Mieterhaushalten und Mieter:innen von 55 Gewerbeobjekten bereits Widerspruch gegen die Abrechnungen eingelegt. GETEC ist Fernwärme-Monopolist in Mümmelmannsberg – somit sind nicht nur SAGA-Mieter:innen, sondern alle Haushalte in diesem Stadtteil betroffen.
Der Mieterverein fordert daher alle, die in Mümmelmannsberg Wohnraum vermieten, auf, sich dem Widerspruch der SAGA anzuschließen. „Den Mieterhaushalten ist ein erheblicher Schaden wegen der rechtswidrig zu hohen Energierechnungen entstanden“, erklärt Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg. Sein Kollege Paul-Hendrik Mann ergänzt: „Diesen Schaden können die Mieter:innen nicht direkt vom Wärmeunternehmen ersetzt verlangen. Das muss die Vermieterseite machen. Das nennt man dann Drittschadensliquidation.“
Mümmelmannsberg ist kein Einzelfall. „In Hamburg gibt es circa 40 verschiedene Fernwärmenetze, die zehntausende Haushalte versorgen. Wir gehen davon aus, dass bei zwei Dritteln dieser Netze Wärme zu überhöhten Preisen geliefert wird“, schätzt Bosse. Klarheit bringt nur eine Prüfung der Preisklauseln in den Verträgen. Das ist Aufgabe der Vermieterseite.
„Es ist unerlässlich, dass alle Vermieter:innen ihre Verantwortung wahrnehmen und die Interessen ihrer Mieter:innen vertreten“, sagt Bosse. „Angesichts der intransparenten Preisgestaltung und der außergewöhnlich hohen Nachforderungen sollten Vermieter:innen Widerspruch einlegen, um die Mieter:innen vor unrechtmäßigen Zahlungen zu schützen.“
„Um ihre Rechte zu wahren, sollten Mieter:innen zugleich Widerspruch gegen die Heizkostenabrechnung einlegen. Unterstützung finden Sie hier im Rahmen der Mitgliedschaft“, ergänzt Paul-Hendrik Mann. Der Mieterverein bietet auf seiner Webseite ein Musterschreiben für Mieter:innen an, mit dem einer konkreten Heizkostenabrechnung widersprochen werden kann.
Die derzeitige Lage in Mümmelmannsberg und ganz Hamburg zeigt einmal mehr die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung und Kontrolle der Energiepreise auf, insbesondere in Bereichen, wo Anbieter eine Monopolstellung innehaben. Der Mieterverein wird die Entwicklung weiter genau beobachten und sich für die Rechte der betroffenen Mieter:innen einsetzen.
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Pressefotos: mieterverein-hamburg.de/pressekontakt/
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