Nur 2300 neue Sozialwohnungen: Alarmierende Entwicklung im Bestand

In Hamburg fehlen mindestens 4.700 öffentlich geförderte Wohnungen. Der aktuelle Neubau reicht nicht aus.

2380 neue Sozialwohnungen wurden im Jahr 2023 fertig gestellt. Zu wenige, um den Schwund durch Auslauf der Preisbindungen auszugleichen. „Die heute veröffentlichten Zahlen sind alarmierend,“ sagt Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg.

„Seit Jahren hinkt der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland dem Bedarf hinterher – Hamburg macht da trotz aller Bemühungen keine Ausnahme“, so Bosse. Es fehlen laut aktueller Studie “Bauen und Wohnen 2024 in Deutschland” vom Verbändebündnis „Soziales Wohnen“ mindestens 4.700 öffentlich geförderte Wohnungen.

„Diese Unterdeckung wird in den nächsten Jahren weiter steigen“, schätzt Bosse. Zwischen 2023 und 2028 fallen insgesamt 22.058 Wohnungen aus der Bindung – fast 4.500 Wohnungen im Jahr.

„Wie es aussieht, wird sich der negative Trend bei den Sozialwohnungen fortsetzen“, fürchtet Bosse. „Hieraus müssen wir als Stadtgesellschaft Konsequenzen ziehen.“ Denkbar wären der Ankauf von Belegungsrechten, die Ausübung städtischer Vorkaufsrechte, sowie die Schaffung eines gemeinnützigen Bestands- und Neubausegments. „Wenn die Bundesregierung die neue Wohnungsgemeinnützigkeit nicht auf die Kette bekommt, muss Hamburg es eben alleine machen“, fordert Bosse.

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