Wohnungsmarktstudie des Gymnasiums Ohmoor 2023
Mietpreisentwicklung kennt nur eine Richtung: Neuvertragsmieten steigen auf 14,75 Euro pro Quadratmeter. Das sind 0,50 Euro beziehungsweise 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bei der Neuanmietung einer Wohnung müssen Mieterinnen und Mieter in Hamburg aktuell im Schnitt 14,75 Euro pro Quadratmeter zahlen. Dies ist das Ergebnis der jährlichen Wohnungsmarktuntersuchung der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ohmoor. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Neuvertragsmieten um 0,50 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 3,6 Prozent und damit wieder deutlich, wenngleich weniger stark als 2022 gestiegen – da waren es 0,85 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 6,3 Prozent. Es besteht also leider kein Grund zum Aufatmen, im Gegenteil: Mieter werden aktuell bei Neuanmietung einer Wohnung doppelt belastet: durch die gestiegene Nettokaltmiete und durch die sehr hohen Energiekosten.
„Wir gehen davon aus, dass die Vermieter im abgelaufenen Jahr nicht noch höhere Kaltmieten durchsetzen konnten, weil die Warmmieten derart gestiegen sind“, erklärt Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg. Trotz teilweise kräftiger Tariferhöhungen, von denen viele Arbeitnehmer profitieren, werden die gestiegenen Kosten kaum aufgefangen. „Die Mietsteigerung läuft in den meisten Fällen der Lohnsteigerung davon“, stellt Bosse fest.
Hinzu kommt, dass die 2015 eingeführte Mietpreisbremse weiter kaum Wirkung zeigt. „Während die Mietpreisbremse allenfalls eine Überschreitung von 10 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete erlaubt, liegen die Neuvertragsmieten rund 59 Prozent über der Durchschnittsmiete laut Mietenspiegel 2021 (9,29 Euro pro Quadratmeter). Wir appellieren seit Jahren an die Politik, die Mietpreisbremse zu verschärfen. Wir brauchen dringend wirksame Sanktionen!“, fordert Bosse.
In der Hamburger Peripherie sind die Neuvertragsmieten innerhalb des vergangenen Jahres prozentual erneut stärker gestiegen als in der Stadt – nämlich um 4,3 Prozent beziehungsweise 0,45 Euro auf durchschnittlich 10,96 Euro pro Quadratmeter. Damit wirkt sich die Wohnungsnot in Hamburg weiter auf das Umland aus. „In Hamburg fehlt es an Wohnraum. Wohnungssuchende weichen, sofern sie es mit ihren übrigen Lebensbedingungen vereinbaren können, auf das Umland aus. Dieser Verdrängung muss durch Schaffung neuen und Erhalt des vorhandenen bezahlbaren Wohnraums entgegengesteuert werden“, so Bosse.
Für die Studie, die im Geographie-Kurs des Gymnasiums Ohmoor unter der Leitung der Lehrer Christopher Gnann und Carl-Jürgen Bautsch erarbeitet und seit 1986 jedes Jahr vorgestellt wird, wurden 2023 allein für Hamburg ca. 8.000 Wohnungsinserate – von Januar und Februar 2023 – ausgewertet.
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